Montag, 28. März 2016

3 Wochen Kinderklinik

So, da jetzt unser Baby gerade neben mir schläft, versuche ich mein Glück mit dem Kinderklinikbericht!

Nach der Geburt kam er recht schnell in die Kinderklinik und wir durften ihn dann um 22 Uhr ja noch besuchen. Die Nachtschwester erzählte uns dann, dass es vorgesehen sei, dass er um 3 Uhr von der Atemunterstützung abgemacht werden soll und ins Wärmebettchen käme. Und so war es dann auch! Unser Schatz brauchte alles also nur so kurz und wir waren stolz wie Bolle!
Zwei Tage später entschied er dann, sich seine Magensonde zu ziehen, so dass er diese auch los war. Die Infusionen an beiden Händen wurden dann schließlich auch entfernt, so dass er nur noch die Monitoringkabel (Puls und Atmung) sowie die Sauerstoffsättigung am Fuß hatte. Somit hatte er auch seinen ersten Zimmerwechsel vom "Inkubatorzimmer" ins Wärmebettchenzimmer. Dort "lernte" er auch seine Bettnachbarin Lea kennen, die einen Tag nach ihm geboren wurde.

Am nächsten Tag durfte ich ihn auch schon gleich an die Brust anlegen, was anfangs etwas mühsam war, da wir ja beide noch Anfänger waren. Wir wogen ihn vor und nach dem Stillen, was am Ende ein wahrlicher Fluch wurde. Dazu später mehr. Den Rest fütterten wir mit der Flasche und Industriemilch nach. Jeden Tag trank er mehr und mehr, nur leider war es an der Brust immer nur 10 bis 20g. Ich pumpte fleißig nach, um die Milchproduktion anzuregen und auch, um ihm Muttermilch über die Flasche zu geben. So bekam er auch das wertvolle und nur aus wenigen Tropfen bestehende Kollostrum. Mit den Tagen wurde die Milch beim Abpumpen immer mehr, beim Stillen erwischte er dennoch immer nur die selbe Menge.
Nach einigen Tagen stellte sich wie bei vielen die Neugeborenengelbsucht ein. Somit durfte unser Kleiner dann für zwei Tage ins Babysolarium aufs Blanket.

Mittwoch sollte ich dann eigentlich entlassen werden, konnte aber noch bis Freitag verlängern. Somit bin ich immer zu den Fütterungszeiten vom 13. in den 5. Stock: er wurde alle 4 Stunden gefüttert: 7h, 11h, 15h, 19h, 23h, usw. wobei ich meist "nur" zu den Zeiten von 11-19 Uhr dort war.
Samstag kam dann ein neuer Bettnachbar in Baby P.s Zimmer: Lasse. Auch seine Mama war wie Leas Mama sehr nett und wir verstanden uns echt gut. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Leider war dann als ich entlassen wurde kein Familienzimmer frei, so dass ich zunächst über das Wochenende heim "musste". Montag durfte ich dann allerdings zu ihm in die Klinik einziehen. Wir hatten dann ein Einzelzimmer, wo ich ein sehr klappriges Klappbett aus Holz hatte. Zu Essen bekam ich Essensgutscheine, die ich in der Cafeteria einlösen konnte. Ich sag nur 3 Wochen leckere Käseplatte zum Abendbrot mit 4 Scheiben Gouda und zwei Brötchen. Und täglich grüßt das Murmeltier.

Ich konnte von nun an rund um die Uhr für mein Baby da sein und ich genoss die Zeit dennoch. Jetzt hieß es volle Verantwortung, auch nachts. Die Schwestern ließen mich immer mehr alleine machen und manchmal fühlte ich mich teilweise "zu alleine gelassen". Eine Ärztin fragte mich, ob ich denn schon Kinder zu Hause hätte, weil ich alles so gut mache. Ich antwortete nur: "Ich mache doch seit er da ist nichts anderes." "Dafür brauchen aber andere 6 bis 8 Wochen!", entgegnete sie mir. Stolz versorgte ich mein Baby weiter.
Leider ging das Stilldrama weiter. Baby P. saugte sehr fleißig und ausdauernd, aber es half nichts. Er bekam immer nur sehr wenig ab. Das ernüchterte mich sehr, was widerrum schlecht für die Milchproduktion ist. "Nehmen Sie sich eine Tasse Stilltee und entspannen Sie sich beim Abpumpen!", riet mir die Stillberaterin. HAHA! Wobei einen Abend setzte ich mich wirklich mit Lasses Mama, die im Familienzimmer nebenan war (Kleinlea durfte trotz ihrer nur 2000g, aber mit der weiter fortgeschrittenen Schwangerschaftswoche recht bald heim) auf eine Tasse Stilltee in den Aufenthaltsraum und lästerten über alles.
Als es dann Richtung Entlassung ging, hatte unser Schatz leider zwei Mal einen Sättigungsabfall, was unseren Aufenthalt hier immer um 5 weitere Tage verlängerte. Zwar heulte ich jedes Mal wie ein Schlosshund, aber er entschied, wie lange wir blieben und das war im Nachhinein schon okay so.

Die Ärzte lobten ihn immer wieder wie fit er ist. Einmal durfte er sogar als "Versuchskaninchen" für die HEbammenschülerinnen und deren Unterricht herhalten. Verschiedenste Reflexe testeten sie an ihm und er ließ alles über sich ergehen.

Und am 19. Februar war es dann soweit: WIR DURFTEN NACH HAUSE! Und somit begann unser "richtiges" Leben und das Abenteuer Familie!

Und jetzt muss ich aufhören, weil ein kleiner Schreihals Hunger hat! Und ich liebe es!!!!!


8 Wochen Babyglück

Leider lässt mein zeitliches Management noch etwas zu wünschen übrig, so dass ich kaum Zeit finde an den PC zu gehen oder gar des Blog weiter zu führen.

Unser Baby ist schon 8 Wochen alt und ich versuche, diese Zeit trotzdem schriftlich festzuhalten. Deswegen gibt es jetzt die neue Rubrik: Babyglück!


Daten: 8 Wochen und 1 Tag alt

Das mag ich: Knutschalarm mit Papa spielen, laute Geräusche um mich rum, Mamas Singen, auf Mama oder Papa schlafen, Föhnen
Das mag ich nicht: Alleine schlafen, Anziehen

Das freut Mama und Papa:

1. Baby P. hat seit einer Woche seine Finger entdeckt. Auf ihnen lutscht er jetzt immer wieder herum. Mhh, sind die lecker!

2. Gestern haben wir eine Windeleule von meiner Cousine geschenkt bekommen, die sieht witzig aus!

3. Omas und Uromas Geburtstag hat Baby P. auch mehr oder weniger gut überstanden. Wobei er an Omas Geburtstag sehr wehleidig war und ständig an die Brust wollte. Und auch das war dann irgendwann nicht mehr gut genug. Vielleicht ein Schub?

4. Auf dem Wickeltisch kam er mir so lang vor, so dass wir ihn nochmal gemessen haben! Er ist tatsächlich schon 10(!!!!) cm gewachsen. Mein Baby wird groß! Auch an den Fingern merkt man langsam etwas "Unterfütterung"!

Donnerstag, 3. März 2016

33+6 oder Geburtsbericht

Samstag, 30. Januar 2016 (33+5):
Mein Mann war zu Besuch und konnte mal ohne Reha und Arbeitsdruck länger bei mir sein. Nachmittags kamen dann noch überraschend meine Eltern vorbei und brachten eine Kuscheldecke für den Minimann mit. Mir ging es gut, außer, dass ich einen riesigen Pickel am Kinn bekam. Und mein Gesicht glühte, also ich hatte mega rote Bäckchen. Waren das schon Vorboten?
Nachdem Eltern und Mann gegangen waren, schaute ich in meinem Einzelzimmer noch bisschen TV und legte mich dann schlafen, um von meiner Entlassung nach fast zwei Wochen KHaufenthalt zu träumen.

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6): 0.30 Uhr
Ich drehte mich im Halbschlaf von der Seite auf den Rücken und merkte plötztlich, wie "ein bzw. mehrere Tropfen Pipi" in meine Unterhose gingen. Ich erschrak voll und war glockenwach. Mein Herz pochte und insgeheim wusste mein Körper wohl schon, was los war. Ich ging auf die Toilette und schaute mir den Unfall in der Unterhose an. Aber außer einer feuchten Unterhose konnte ich nichts vernehmen. Darum legte ich mich wieder ins Bett und klingelte nach der Schwester. Mein Puls war gefühlt bei 380. Ich schilderte ihr alles und sie holte einen Lackmus-Streifen, um zu testen, ob es Fruchtwasser oder Pipi war. Allerdings war der Streifen nicht lilafarben genug, was er hätte sein müssen, wäre es FW gewesen. Also redetete ich mir ein, dass der kleine Mann vielleicht doch auf die Blase gedrückt hatte und ich etwas inkontinent war.
Ich versuchte weiter zu schlafen.


Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6): 1.30 Uhr
Das gleiche Spiel nochmal: wieder beim Umdrehen ging eine kleine Ladung in die Unterhose. "Das kann doch nicht sein", dachte ich mir. Also wieder Schwester geklingelt und nochmal den Teststreifen rausgeholt. Und da war er doch schon schön lila (wobei mir der erste auch leicht lila-bläulich schon vorgekommen ist): also FW! Dann ging alles recht schnell. Sie holte eine andere Schwester, nahmen meine Kurve und transportierten mich im Bett in den Kreißsaal. Etwas erschrocken war ich über das Kinder-U-Heft, das in meiner Kurve steckte. Wieso hab ich ein U-Heft, wenn ich noch kein Baby habe?!??!?!
Dort angekommen sollte ich auf den Gynstuhl steigen, dass ich untersucht werde. Doch als ich stand, lief die ganze Soße schon. War das ein ekliges Gefühl! Keine Kontrolle darüber zu haben und immer schwallartig Flüssigkeit zu verlieren. Den Test mit dem Lackmus-Streifen sparte sich die Ärztin dann und meinte, es sei sicher FW. Sie nahm Blut für die Entzündungswerte ab und meinte, dass versucht werden würde, bis 34+0 (also noch einen Tag), aufzuhalten. Der Muttermund war bei 2cm offen (wobei er das ja schon die ganze Zeit über immer war), der Kopf tief im Becken und ich sollte für das CTG die Nacht über im KS bleiben. Also "schlief" ich die Nacht hier. Allerdings hatte ich meine tolle Schlafmaske nicht dabei gehabt und das Licht blendete so dermaßen, dass an einen geruhsamen Schlaf nicht zu denken war. Also wechselte ich von CTG (welches kaum Wehen aufzeichnete) und Toilette, da ich immer wieder FWschwälle verlor. (Ich dachte immer, die Fruchtblase platzt, dann fließt 1Liter raus und gut ist...ääähm, nein...). Da meine Entzündungswerte erhöht waren, bekam ich gleich schon in der Nacht eine Infusion mit Antibiotika angehängt.

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6): 8 Uhr
Um 8 Uhr sollte ich nochmal hoch aufs Zimmer gehen, um kräftig zu frühstücken. "Stärken Sie sich nochmal!", sagten sie zu mir. Sollte ich etwa heute noch mein Baby bekommen? Irgendwie hatte ich das alles noch nicht so auf dem Schirm.

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6):  9.40 Uhr
Wegen der erhöhten Entzündungswerte, sollte die Geburt doch nicht mehr aufgehalten werden. Im Gegenteil, zuerst hieß es, ich solle einen Wehencocktail bekommen. Da aber nicht sicher war, wie ich auf den Cocktail reagiere und wie er anschlägt, entschieden die Ärzte, dass es doch mit Tabletten eingeleitet werden sollte. Cyclotex ist ein Medikament, das die Produktion von Magensäure hemmt. Und das sollte ich nehmen, um eingeleitet zu werden. Wehen als Nebenwirkung sozusagen. Und weil das Medikament dafür in Deutschland offiziell nicht zugelassen ist, musste ich dafür sogar unterschreiben. CTG wurde auch wieder geschrieben und war wie immer unauffällig.

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6):  10.40 Uhr
Es ging los! Ich bekam die erste Cyclotex-Tablette und zwar eine Vierteltablette nur. Danach wurde wieder für eine Stunde CTG geschrieben, um alles zu überwachen. Gegen 12 Uhr durften wir dann nochmal hoch ins Zimmer, bis sich die ersten Wehen einstellen.

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6):  12.15 Uhr
Also gingen wir eine kleine Runde im Ausgangsbereich spazieren. Abschließend nahmen wir noch die Treppen vom 12. in den 13. Stock und so langsam merkte ich ein immer stärker werdendes Ziehen. Bevor wir im Zimmer ankamen, musste ich immer wieder schon stehen bleiben. Im Zimmer dann ging es wirklich schnell, so dass ich mich am leeren Bett meiner Nachbarin abstützen musste. Alle drei Minuten kamen die Wehen schon. Mein Mann informierte die Schwestern, welche uns wieder in den KS schickten. Die Geburt ging also los!

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6):  12.45 Uhr
Im KS angekommen wurde ich gleich wieder ans CTG angeschlossen. Die Wehen wurden immer stärker und mir speiübel. Ich spuckte dann auch ein paar Mal, so dass ich eine Infusion gegen die Übelkeit bekam. Ebenso wurde noch eine weitere Antibiose angehängt. Ich lag dann im Bett und die Infusion wirkte recht schnell. Allerdings war ich so dermaßen müde, dass ich in den Wehenpausen am liebsten geschlafen hätte. Aber dafür war keine Zeit, da dann die nächste kam. Und ich fror so dermaßen, dass mir mein Mann sogar eine zweite Decke brachte. Mein Mann rechnete hoch, wie viele Wehen ich in etwa noch haben werde und zählte dann immer runter. Das half ganz gut, um eine "Zeitvorstellung" zu bekommen.

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6):  ?? Uhr
Irgendwann untersuchte die Hebamme den Muttermund und dieser war schon etwa 6cm geöffnet. Ich veramtete, mein Mann zählte und so vergingen die Wehen. Die Hebamme bot mir dann an, in die Wanne zu gehen, aber ich empfand es noch als zu früh. Kurze Zeit saß ich auf dem Pezziball, aber das Bett tat mir am besten. Ob ich Lachgas wolle wurde ich auch gefragt. "Ich würde es schon mal ausprobieren", war meine Antwort. Bekommen habe ich nichts. Im Nachhinein meinte mein Mann, dass sie mich mehrmals gefragt hatten und ich es nicht eindeutig bejaht hatte. Schade, das hätte ich echt gerne mal ausprobiert!
Wieder einige Zeit später verspürte ich einen enormen Druck nach unten. "Schaaaahhaatz, ich muss pressen!!!!", stöhnte ich, so dass mein Mann die Hebammen verständigte. Ab diesem Zeitpunkt zogen wir in das Entbindungszimmer um. Der Muttermund war fast vollständig offen, so dass ich mit schieben durfte.
Es war ein wahnsinniges Gefühl zu spüren, wie unser Baby immer weiter durch den Geburtskanal kam. Ich konnte es kaum erwarten und fragte mehrmals, ob schon der Kopf zu sehen sei.
Mein Mann machte das auch alles prächtig. Er brachte mir ständig Wasser zum Trinken (brauchte nach jeder Wehe was) und einen Waschlappen und auch beim Pressen hielt er meine Hand und unterstützte mich bestens.
Was ich als unangehm empfand war, dass die Hebamme in jeder Wehenpause mit dem CTG den Herzschlag vom Minimann suchte und dabei total fest an meinem Bauch herum gedrückt hat. In dem Zusammenhang animierte mich mein Mann immer mit "Schnauf ruhig", was mich in dem Moment auch etwas nervte. Ich trieb hier Hochleistungssport und durfte nicht schnell atmen. Aber das alles nur, weil mein Puls, der eh schon immer zu schnell ist, teilweise schneller/ gleich schnell war wie der des Babys und sie nicht unterscheiden konnten, wem welcher Puls gehörte. Deswegen auch das Rumsuchen der Hebamme.
Irgendwann in einer Wehenpause muss ich auch "Und alle Frauen, die 'ne PDA haben sind Muschis!!!!!" gerufen haben. Ein weiterer Kalauer war, als im Radio, der die ganze Zeit nebenher lief, verkündet wurde, dass die deutschen Handballer Europameister sind. Alle drei (Hebamme, Hebammenschülerin und mein Mann) schwiegen und ich so: "Yeah! *Ironieoff*". Da lachten alle drei prustend los.
Naja und irgendwann meinten sie, der Kopf sei da. Obwohl ich ihn eigentlich nicht anfassen wollte, habe ich es dann doch getan. Ich spürte unser Baby!!!! Es war glitschig und warm und ein tolles Gefühl.

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6):  20.09 Uhr
Und dann war sie endlich da: die letzte, finale Presswehe. Wie viele Presswehen ich hatte kann ich nicht sagen, aber mein Mann meinte so ca. 20.
Ich habe die ganze Geburt über weder geschrieen, noch gesagt, ich will nicht mehr oder ich will sterben. Nur bei der letzten Wehe entglitt mir ein kleines Quietschen, was aber eher der Erleichterung galt.
Und dann war er da! Unser Leopold! Sie legten ihn mir gleich auf den Bauch und mein erster Satz war: "Du bist ja voll groß. Er ist ja gar nicht so klein!" (Hab grad Pipi in den Augen, was für ein Moment!)
Er lag dann da und quengelte sogar vor sich hin, worüber ich sehr froh war. Kurze, kleine, leise Ähä, ähä gab er von sich!
Nun tingelte auch der Kinderarzt ein und war erstaunt, dass wir schon "fertig" waren und er "zu spät" kam. Sie nahmen ihn mir dann wieder weg, was aber vollkommen in Ordnung war, da wir ja wollten, dass er gut versorgt wird. Zuvor schnitt Papa aber noch die recht kurze Nabelschnur durch.

Er wurde dann einen Meter neben mir direkt versorgt und bekam gleich die Atemunterstützung angeschlossen. Der Arzt hielt sich recht bedeckt, ich sah sowieso nichts, was er mit ihm machte, mein Mann stand dann kurz etwas daneben und schaute zu. Anfangs machte ich mir etwas Sorgen, weil der Arzt so gar nichts sagte, aber nach einiger Zeit meinte er, dass er soweit stabil und alles gut sei.
Bevor sie ihn in die Kinderklinik brachten, durfte ich ihn sogar nochmal auf meine Brust legen und mein Mann konnte noch ein Foto schießen. Wir waren sehr glücklich, v.a. auch zu wissen, dass es ihm gut geht.
Nebenan war übrigens auch noch eine Geburt, die nach uns in des KS gekommen sind, aber uns doch noch eingeholt hatten (war aber auch das 2. Kind).

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6):  20.40 Uhr
Nachdem unser Baby versorgt war, warteten wir auf die Plazenta. Ich dachte, dass ich da nochmal Wehen bekäme, aber dem war nicht so. Ich sollte einfach pressen, meinte die Hebamme. Das funktionierte nur nicht. Darum sollte ich mich dann auf das Kreißbett hocken und mich an ihrem Rücken festhalten und mit zweimal pressen kam dann noch die Plazente. Die Ärztin schaute sie sich mit den Hebammen und meinem Mann an (Ich hielt mir die Nierenschale vor die Augen). Allerdings fiel ihr auf, dass die Plazenta wohl etwas "fehlerhaft" war, den dadurch hätte es zu starken Blutungen kommen können. "Das will man im Vorfeld alles gar nicht wissen.", sagte sie dazu. Urgh, da hatten wir ja richtig Glück.

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6):  21 Uhr
Nun mussten wir noch routinemäßig die Zeit im KS verbringen. Aufgrund eines kleinen Dammrisses, entschied sich die Ärztin aus kosmetischen Gründen doch zu nähen, was sie dann auch tat. Nach einer kleinen Betäubung nähte sie die Wunde. Ich hatte mir das ja immer recht schlimm vorgestellt, aber es ging. Es gibt zwar schöneres, aber gut.
Danach hielt ich mit der Ärztin noch ein Pläuschchen, da sie so alt war wie ich und wir uns echt gut verstanden, so dass die Zeit schnell rum ging.
Auf einmal hieß es, wir dürfen um 22 Uhr zu unserem Baby in die Kinderklinik. Ich hatte damit überhaupt nicht gerechnet und freute mich dann umso mehr.

Sonntag, 31. Januar 2016 (33+6):  22 Uhr
Im Rollstuhl fuhr mich mein Mann in die Kinderklinik und da lag er dann: im Inkubator mit Magensonde und an jeder Hand eine Infusion. Zudem noch die Monitorkabel zur Überwachung. Nachdem der Kinderarzt im Kreißsaal meinte, dass er durchaus einige Tage im Inkubator liegen und bei der Atmung unterstützt werden müsse, waren wir um so erstaunter, als uns die Nachtschwester sagte, dass er heute Nacht um 3 Uhr schon aus dem Inkubator raus in ein Wärmebettchen kommt und auch die Atemunterstützung wegkommt. Was für ein tolles Baby.
Noch einen setzte dann die Tatsache drauf, dass ich ihn in den Arm nehmen durfte. Endlich war unser Baby bei uns!
Danach mussten wir wieder in den KS zurück, wo wir nochmal etwas Zeit verbringen mussten. Ich telefonierte mit meinen Eltern und gegen 23 Uhr kam ich dann auf mein Zimmer hoch. Mein Mann verabschiedete sich und ich konnte die 150 Whatsapp-Nachrichten lesen, denn jeder fieberte mit. Meine Nacht war sehr unruhig, ich konnte kaum schlafen, da ich einfach zu viel zu verarbeiten hatte. Die Geburt, die Schmerzen alles ging mir durch den Kopf, obwohl ich in dem Moment nicht mehr daran denken wollte.

Alles in allem war es zwar eine schmerzhafte und arbeitsintensive, aber dennoch schöne Geburt und eine wunderschöne Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte.
Was hatte ich anfangs "Angst" vor der Entbindung ohne Schmerzmittel. Aber ich habe gelernt, was mein Körper leisten kann und wurde mit dem Besten belohnt, was man sich nur vorstellen kann. Und im Nachhinein bin ich froh, keine Betäubung gehabt zu haben, weil ich sonst die Geburt bestimmt nicht so intensiv hätte wahrnehmen können, wie ich es tat.
Wir haben also alles richtig gemacht. In jeder Art und Weise!

34. Woche

In B. angekommen wurde ich nochmals untersucht und sehr nett aufgenommen. Der Gebärmutterhals war inzwischen bei 0,6cm angekommen. Nach einer kurzen Wartezeit durfte ich dann auch gleich das Zimmer beziehen und da kam dann wieder der Bettnachbarinnenschock: ein russisches Wörterbuch lag dort und ich erwartete gleich wieder eine dicke, russische Matroschka. Es stellte sich aber als eine nette, junge Russin heraus, die ihr drittes Kind bekam und fast kein Wort deutsch sprach (Somit war der TV mein!).
Hier wurde dann auch gleich beschlossen, dass ich doch Wehenhemmer bekommen soll. Und ich muss sagen, es tat auch der Psyche gut, da ich wusste, dass wir somit die Schwangerschaft noch etwas hinauszögern konnten.
Medizinisch wurde hier also außer CTG und Wehenhemmer auch nichts gemacht. Achja, und liegen sollte/ musste ich. Ich durfte zwar auf die Toilette und duschen sowie zum Essen aufstehen bzw. zum Buffett, aber sonst sollte ich im Bett bleiben. Das Essen hier war auch so eine Sache. Ein Fraß! Das war das einzige, was in E. besser war.
Auch der Chefarzt war in B. viel besser. Er nahm sich Zeit und hängte sich wegen meiner Dysfibrinogenämie auch hier sehr rein. Er telefonierte mit meinem Hämatologen und beschloss, dass ich die Infusion nur bekommen sollte, wenn der Wert unter 100 sank. "Warum auf Gaspedal und Bremse gleichzeitig treten?", meinte er, da ich ja auch noch Blutverdünner bekam. Und außerdem sei ja auch das FG-Risiko nun nicht mehr relevant. Recht hatte er eigentlich.
Meine russische Bettnachbarin durfte dann am Freitag schon nach Hause, so dass ich Glück hatte und keine weitere Frau zu mir aufs Zimmer kam. Ich hatte also ein Einzelzimmer zum Preis eines Doppelzimmers! 
Zwischendurch hatte sich der Gebärmutterhals auf 0,3cm verkürzt bzw. war am Ende dann gar nicht mehr messbar. Somit war der Muttermund bereits auf 1-2cm schon offen.

Naja und am Samstag hieß es dann, dass ich am Sonntag oder Montag auf meiner Ampel von gelb (schonen, im Bett liegen) auf grün (Mobilisation) umgestellt werde und dass dann für Montag bzw. Dienstag die Entlassung geplant ist. Aber so weit kam es ja nicht.........................

33. Woche

Es ist soooo viel in der letzten Zeit passiert, dass ich erst jetzt dazu komme, mein Tagebuch weiter zu schreiben. Ich hoffe, ich bringe noch alles zusammen.

An unserem Wochenwechselmontag (32+0) hatte ich nochmal einen Kontrolltermin bei meiner FA, da am Donnerstag zuvor der Gebärmutterhals schon mit 1,5cm relativ kurz war (Normalerweise ist er so 3,5-4,5cm). Am besagten Tag dann war er nur noch bei 0,96cm. Meiner FA war die ganze Sache dann zu heiß, so dass sie mich ins KH einwies. Auf ihre Empfehlung hin ging ich dann nach Er., da sie sich auch ihrer Meinung nach, besser mit meiner Gerinnungsstörung auskannten.
Ich packte also meine Tasche und wir fuhren die 35Min. auf der Autobahn nach Er. Dort angekommen wurde ich aufgenommen und nochmals untersucht. Die Oberärztin fragte ich zu meiner Dysfibrinogenämie aus und wirkte diesbezüglich sehr unwissend. Dann trafen wir im Kreißsaal auch noch eine sehr assige, zukünftige Mama mit Raucherstimme und "Schleimhusten". Und ich sagte noch so zu meinem Mann: "Pass auf, bei meinem Glück kommt die zu mir aufs Zimmer."
Nun ja, da wir unser Sofa verkauft hatten und dieses genau an dem Abend abgeholt wurde, musste mich mein Mann dann leider auch alleine lassen und heim fahren. Ich wurde von einer Hebischülerin aufs Zimmer gebracht: ich hatte ein Zimmer alleine! Nachdem ich mein Abendessen (Wurstsalat *lecker**naja*) gegessen hatte, legte ich mich ins Bett und wollte etwas TV schauen. Leider hatte ich keine Kopfhörer dabei und der TV war auch sehr grisselig. Auf meine Frage hin, ob der eingestellt werden könnte, bekam ich nur die Antwort: "Hier wird nichts mehr ausgetauscht. Wenn kaputt, dann weg!" Ahja!
Nachdem ich dann bissl zur Ruhe fand, ging nach einiger Zeit die Zimmertür auf und der Mann der besagten Dame (Assitrulla) kam zur Tür rein: meine neue Bettnachbarin! Von da an heulte ich den ganzen Abend vor mich hin, die Tränen liefen einfach nur.. Sie wollte Wehen bekommen, jammerte und stöhnte, telefonierte, rotzte, schnarchte.. den ganzen Abend und die ganze Nacht.
Morgens verlangte ich dann nach einem Einzelzimmer, welches aber nicht verfügbar war. Und da liefen sie wieder... die Tränen. Kurz um, irgendwann konnte ich im Laufe des Tages dann doch noch ins Einzelzimmer umziehen und es fiel mir einiges an Last ab.
Dennoch gefiel es mir in Er. überhaupt nicht: das Bett wurde die ganze Woche nicht bezogen (mein Mann tauschte einmal den Durchzieher), für meine Spritzen füllte ich ein Glas als Abwurfbehälter, welcher immer voller wurde und von keinem geleert wurde und und und.
Medizinisch wurde zweimal am Tag CTG geschrieben und ich bekam die Lungenreifespritze. Wegen der Diabetes bekam ich vier statt zwei Spritzen. "Diese 48 Stunden müssen Sie noch durchhalten bevor das Baby kommt", meinte die Oberärztin. Ähhh, ich wollte eigentlich schon noch etwas länger schwanger bleiben. Sonst lief nicht mehr. Wehenhemmer (Adalat) geben sie hier nicht, das würden nur "Provinzkrankenhäuser" machen und auch der Chefarzt kam einem vor, als wäre er immer auf der Flucht. Am Mittwoch vernahm das CTG dann wohl ein paar Wehen -ich merkte außer einem hart werdenden Bauch nichts-, so dass ich doch Wehenhemmer bekommen sollte, da die Lungenreife erst abends abgeschlossen gewesen wäre. Da das CTG im Kreißsaal dann aber doch wieder keine Wehen aufzeichnete, wurde das Projekt Adalat doch wieder verworfen. Der Kreißsaal übrigens schreckte mich auch ab, da es da so wenig gemütlich und schön aussah.
Mit jedem Tag dort wurde ich unzufriedener und wollte nur noch heim. Der Chefarzt machte mir dann diesbezüglich Angst wegen Frühgeburt und Hirnblutungen, wenn ich zu Hause wäre und nicht rechtzeitig ins KH käme und so weiter. "Sie verlassen das KH nicht mehr ohne Kind", war auch eine Aussage. Mit der Zeit beschloss ich und mein Mann, dass ich hier definitiv nicht mehr bleiben werde und fanden die Kompromisslösung, dass ich nach B. in unser heimatnahes KH gehe. Mein Mann ging dann auch gleich dort hin und kündigte mich an. Montag setzten wir uns als Ziel. Und ich betete so und erzählte ihm jeden Tag eine Geschichte, wie schön es doch im Bauch sei und dass sich unser kleiner Mann wenigtstens noch so lange Zeit ließe, bis wir in B. sind, um daheim zu entbinden. Der Chefarzt war von meinem Plan natürlich not amused und sagte mir bei der Visite, für welchen Schwachsinn er das halte. Schließlich sind sie ja hier Uniklinik und Perinatalzentrum Stufe 1.... Das ist B. übrigens auch! Und ich hätte ja wahrscheinlich eh zur Wochenmitte entlassen werden sollen (Haha!). Naja, mit diesen Worten ("Also das ist absoluter Schwachsinn!!") verließ er dann auch den Raum, gab mir nicht die Hand oder ähnliches und ward nie mehr gesehen. Was für ein Glück.
Am Montag dann nahm mich meine Schwägerin auf dem Heimweg ihrer Arbeit mit nach Hause, so dass wir dann sofort und ohne über Los zu gehen nach B. in die Gynambulanz fuhren, wo mich mein Mann aufgegabelt hat.