Donnerstag, 3. März 2016

33. Woche

Es ist soooo viel in der letzten Zeit passiert, dass ich erst jetzt dazu komme, mein Tagebuch weiter zu schreiben. Ich hoffe, ich bringe noch alles zusammen.

An unserem Wochenwechselmontag (32+0) hatte ich nochmal einen Kontrolltermin bei meiner FA, da am Donnerstag zuvor der Gebärmutterhals schon mit 1,5cm relativ kurz war (Normalerweise ist er so 3,5-4,5cm). Am besagten Tag dann war er nur noch bei 0,96cm. Meiner FA war die ganze Sache dann zu heiß, so dass sie mich ins KH einwies. Auf ihre Empfehlung hin ging ich dann nach Er., da sie sich auch ihrer Meinung nach, besser mit meiner Gerinnungsstörung auskannten.
Ich packte also meine Tasche und wir fuhren die 35Min. auf der Autobahn nach Er. Dort angekommen wurde ich aufgenommen und nochmals untersucht. Die Oberärztin fragte ich zu meiner Dysfibrinogenämie aus und wirkte diesbezüglich sehr unwissend. Dann trafen wir im Kreißsaal auch noch eine sehr assige, zukünftige Mama mit Raucherstimme und "Schleimhusten". Und ich sagte noch so zu meinem Mann: "Pass auf, bei meinem Glück kommt die zu mir aufs Zimmer."
Nun ja, da wir unser Sofa verkauft hatten und dieses genau an dem Abend abgeholt wurde, musste mich mein Mann dann leider auch alleine lassen und heim fahren. Ich wurde von einer Hebischülerin aufs Zimmer gebracht: ich hatte ein Zimmer alleine! Nachdem ich mein Abendessen (Wurstsalat *lecker**naja*) gegessen hatte, legte ich mich ins Bett und wollte etwas TV schauen. Leider hatte ich keine Kopfhörer dabei und der TV war auch sehr grisselig. Auf meine Frage hin, ob der eingestellt werden könnte, bekam ich nur die Antwort: "Hier wird nichts mehr ausgetauscht. Wenn kaputt, dann weg!" Ahja!
Nachdem ich dann bissl zur Ruhe fand, ging nach einiger Zeit die Zimmertür auf und der Mann der besagten Dame (Assitrulla) kam zur Tür rein: meine neue Bettnachbarin! Von da an heulte ich den ganzen Abend vor mich hin, die Tränen liefen einfach nur.. Sie wollte Wehen bekommen, jammerte und stöhnte, telefonierte, rotzte, schnarchte.. den ganzen Abend und die ganze Nacht.
Morgens verlangte ich dann nach einem Einzelzimmer, welches aber nicht verfügbar war. Und da liefen sie wieder... die Tränen. Kurz um, irgendwann konnte ich im Laufe des Tages dann doch noch ins Einzelzimmer umziehen und es fiel mir einiges an Last ab.
Dennoch gefiel es mir in Er. überhaupt nicht: das Bett wurde die ganze Woche nicht bezogen (mein Mann tauschte einmal den Durchzieher), für meine Spritzen füllte ich ein Glas als Abwurfbehälter, welcher immer voller wurde und von keinem geleert wurde und und und.
Medizinisch wurde zweimal am Tag CTG geschrieben und ich bekam die Lungenreifespritze. Wegen der Diabetes bekam ich vier statt zwei Spritzen. "Diese 48 Stunden müssen Sie noch durchhalten bevor das Baby kommt", meinte die Oberärztin. Ähhh, ich wollte eigentlich schon noch etwas länger schwanger bleiben. Sonst lief nicht mehr. Wehenhemmer (Adalat) geben sie hier nicht, das würden nur "Provinzkrankenhäuser" machen und auch der Chefarzt kam einem vor, als wäre er immer auf der Flucht. Am Mittwoch vernahm das CTG dann wohl ein paar Wehen -ich merkte außer einem hart werdenden Bauch nichts-, so dass ich doch Wehenhemmer bekommen sollte, da die Lungenreife erst abends abgeschlossen gewesen wäre. Da das CTG im Kreißsaal dann aber doch wieder keine Wehen aufzeichnete, wurde das Projekt Adalat doch wieder verworfen. Der Kreißsaal übrigens schreckte mich auch ab, da es da so wenig gemütlich und schön aussah.
Mit jedem Tag dort wurde ich unzufriedener und wollte nur noch heim. Der Chefarzt machte mir dann diesbezüglich Angst wegen Frühgeburt und Hirnblutungen, wenn ich zu Hause wäre und nicht rechtzeitig ins KH käme und so weiter. "Sie verlassen das KH nicht mehr ohne Kind", war auch eine Aussage. Mit der Zeit beschloss ich und mein Mann, dass ich hier definitiv nicht mehr bleiben werde und fanden die Kompromisslösung, dass ich nach B. in unser heimatnahes KH gehe. Mein Mann ging dann auch gleich dort hin und kündigte mich an. Montag setzten wir uns als Ziel. Und ich betete so und erzählte ihm jeden Tag eine Geschichte, wie schön es doch im Bauch sei und dass sich unser kleiner Mann wenigtstens noch so lange Zeit ließe, bis wir in B. sind, um daheim zu entbinden. Der Chefarzt war von meinem Plan natürlich not amused und sagte mir bei der Visite, für welchen Schwachsinn er das halte. Schließlich sind sie ja hier Uniklinik und Perinatalzentrum Stufe 1.... Das ist B. übrigens auch! Und ich hätte ja wahrscheinlich eh zur Wochenmitte entlassen werden sollen (Haha!). Naja, mit diesen Worten ("Also das ist absoluter Schwachsinn!!") verließ er dann auch den Raum, gab mir nicht die Hand oder ähnliches und ward nie mehr gesehen. Was für ein Glück.
Am Montag dann nahm mich meine Schwägerin auf dem Heimweg ihrer Arbeit mit nach Hause, so dass wir dann sofort und ohne über Los zu gehen nach B. in die Gynambulanz fuhren, wo mich mein Mann aufgegabelt hat.

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